Am 12. Juni 2013 lud die GRÜNE-Landtagsfraktion zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit dem Titel „Können wir unsere Bahn noch retten?! – Zur Zukunft der Strecke Meißen – Nossen – Roßwein – Döbeln“ in das Roßweiner Rathauses ein.
An die 40 Gäste waren gekommen um mit dem Podiumsteilnehmern über die Zukunft der Bahnlinie zwischen Meißen, Nossen, Roßwein und Döbeln zu diskutieren.
Das Podium war mit den beiden Geschäftsführern, der für die Streckenabschnitt verantwortlichen Verkehrsverbünde, dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) , Burkhard Ehlen, dem Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS), Dr. Harald Neuhaus, dem Abteilungsleiter Verkehr des VVO, Holger Dehnert, dem Roßweiner Bürgermeister Veit Lindner sowie die GRÜNEN-Abgeordnete Eva Jähnigen besetzt.
Der Nossener GRÜNE-Stadtrat Peter Wunderwald lenkte als Moderator durch die Veranstaltung.
Er führte mit einen Rückblick über die Geschichte der Bahnstrecke und der bis 2001 wesentlich besser angenommenen, durchgehenden Regionalexpressverbindung nach Dresden mit täglich rund 1.000 Fahrgästen. Gleichzeitig stellte er einen Entwurf eines touristischen Flyers mit ausgewählten Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke vor. Das in den 15 Jahren des Bestehen des VVO trotz eigener Marketing- und Tourismusabteilung keine touristische Werbung betrieben wurde ist für ihn unverständlich.
Die Landtagsabgeordnete Eva Jähnigen stellte ein gemeinsam mit Peter Wunderwald erarbeitetes Papier mit Rettungsvorschlägen für die Bahnlinie Leipzig – Döbeln – Meißen vor. Sie forderte, dass die Bahnstrecke nicht der zu kleinteiligen Zweckverbands- und Tarifstruktur sowie fehlender Abstimmung zwischen Bus und Bahn zum Opfer fallen dürfe.
Die Zweckverbandsgeschäftsführer informierten über den derzeitigen Stand der Überlegungen. Im Leipziger Raum ist die Strecke sehr gut, bis Döbeln mäßig und ab Döbeln nur noch schlecht ausgelastet. Aufgrund des „demografische Entwicklung“ im ländlichen Raum ist nach Ansicht der Verkehrsverbünde mit immer weniger Fahrgästen zu rechnen.
Anschließend wurde die weitere Verfahrensweise mit der Regionalbahnlinie 110 erläutert:
- Der Verkehrsvertrag mit DB Regio endet im Dezember 2015.
- Die Ausschreibung für die Folgevergabe ist bereits veröffentlicht und für den Abschnitt Leipzig – Grimma – Döbeln ausgeschrieben mit den Optionen Döbeln Hbf – Döbeln-Zentrum bzw. Döbeln Hbf – Döbeln Zentrum nach Nossen und Meißen.
Ferner wurde seitens der Verkehrsverbünde eine ergebnisoffene Gutachten zum ÖPNV-Potenzial an der Strecke beim Büro ETC in Auftrag gegeben Diese Gutachten werde derzeit noch intern diskutiert werde und bei der Verbandsversammlung des VVO, am 19. Juni in Weinböhla erstmals öffentlich vorgestellt wird.
Peter Wunderwald fragte mehrfach nach, ob es eine Präferenz zum Bus gibt, was vom Geschäftsführer des VMS Dr. Neuhaus immer verneint wurde. Später kam der Geschäftsführer des VVO, Burkhard Ehlen, dazu und gemeinsam mit seinem Abteilungsleiter Verkehr Holger Dehnert wurde heftig diskutiert.
Bis Burkhard Ehlen folgender Satz rausrutschte:
„Wir werden in Nossen zeigen, dass man auch mit Bussen einen attraktiven ÖPNV machen kann“.
Damit scheint die Studie zwar ergebnisoffen erstellt worden sein aber die zuständigen Verkehrsverbünde haben ihre Entscheidung „Weg von der Schiene, rauf auf die Straße“ schon längst getroffen.
Später kamen noch von den anwesenden Bürgern aus der viele Fragen, Anregungen und Meinungen aus dem Publikum, diese hatten alle den gleichen Tenor:
- Eine direkte Durchbildung bis Dresden mit den damit verbundenen kürzeren Fahrzeiten – den ein guten Angebot erzeugt auch eine größere Nachfrage
Nach drei Stunden musste die Veranstaltung mit vielen offenen Fragen beendet werden.
Die Zweckverbandsgeschäftsführer kündigten eine öffentliche Bürgerinformation zum Gutachten über die Situation auf der Strecke am 3. Juli in Nossen im Sachsenhof an.